Im Gegensatz zur seriellen Schnittstelle existieren für die parallele Schnittstelle nicht mehrere Versionen der Verbindung von der Pfostenleiste zum Anschluß am PC (sollte jemand doch eine andere Version finden, bitte mich benachrichtigen). Damit entfallen (glücklicherweise) auch alle Messungen am offenen Herzen, äh wollte sagen Computer.
Hier jetzt also das Verbindungskabel vom Motherboard (bzw. der Interface-Karte) zum PC-Gehäuse (und die Signalbezeichnungen, wobei ein "/" vor dem Signal bedeutet, das es Low-aktiv, d.h. invertiert ist). Es gibt es auch noch andere Abkürzungen, deshalb hier die meist benutzten):
CENTRONICS-PC-Verbindungskabel | |||||||||||||||||||||||
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Am Pfostenstecker ist Pin1 meist mit einem Dreieck gekennzeichnet (und das Flachbandkabel natürlich durch eine Farbmarkierung).
Sollte keine Kennzeichnung am Pfostenstecker existieren, so kann der Pin1 wie folgt festgestellt werden:
Die Einkerbung, die näher am Pin1 liegt, ist zwischen dem zweiten und dritten Pin vom Rand aus (auf der gleichen Seite wie Pin1); die Kerbe am entgegengesetzten Ende ist zwischen dem ersten und zweiten Pin vom Rand aus (bei den 10poligen Pfostensteckern für die serielle Schnittstelle existiert übrigens nur die "untere" Einkerbung, ist dort also vom Pin1 am anderen Ende).
Und hier noch das (alte, nicht IEEE-1284-konforme) Verbindungskabel vom Computer zum Drucker (im Allgemeinen als Rundkabel ausgeführt, wenn möglich abgeschirmt und jede Signalader mit je einer Masse-Ader verdrillt):
Einfaches Druckerkabel (nicht IEEE-1284-gerecht, also nur bedingt für ECP/EPP geeignet) |
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Das am Parallelport angeschlossene Kabel darf ca. bis zu 3m lang sein. Höhere Entfernungen sind möglich, jedoch sollte man dann ein sehr hochwertiges und vor allem abgeschirmtes Kabel benutzen, da sonst die Störabstrahlung zu hoch wird und auch die Störungen von außen nicht unbeträchtlich sind.
In der IEEE-1284-Spezifikation sind drei Stecker-Typen definiert:
Ein IEEE-1284 konformes Kabel sieht in der Beschaltung etwas anders aus als das "alte" Druckerkabel.
Obwohl auf beiden Seiten die gleichen Stecker verwendet werden (wohl aus Kosten- und Akzeptanz-Gründen), muß man für neue Drucker auch ein neues Kabel benutzen. Häufig treten die Probleme durch billige Kabel auf, bei denen nicht alle Massen an den Steckern angeschlossen sind. Bei IEEE-1284 ist dies aber unbedingt erforderlich!
IEEE-1284-Kabel (herkömmliches Centronics-Kabel) - A-B-Kabel |
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Insbesondere in neueren Geräten wird immer häufiger der Stecker "Typ C" eingesetzt (in billigen Druckern findet man dagegen leider meist nur noch USB).
Dementsprechend sind auch neue Kabel notwendig, da neben dem anderen Stecker auch noch eine andere Belegung hinzugekommen ist. Diese ordnet zumindest auf der Druckerseite jeder Signalader seine zugehörige Masse-Ader zu.
Bei richtig guten und teuren Kabeln (z.B. für weite Entfernungen) sind die Paare nicht nur verdrillt, sondern zusätzlich auch noch einzeln geschirmt - für "normale" Drucker ist das in der Regel nicht erforderlich.
IEEE-1284-Kabel (neuer Half-Pitch-Stecker) - A-C-Kabel |
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Wer sein altes IEEE-1284-konformes (!) Druckerkabel weiterverwenden will, kann auch einen "B-auf-C-Adapter" benutzen - er ist evtl. billiger als ein neues Kabel. Probleme gibt es nur beim ("weiblichen") Centronics-Stecker, da diese nicht überall erhältlich sind. Für kleine Entfernungen (also für einen wirklichen Adapter ;-) kann man (relativ preiswerte) Stecker in Schneid-Klemm-Technik (Crimp-Ausführung) benutzen - z.B. in Verbindung mit einen kurzen Stück Flachbandkabel (hier liegen immer abwechselnd Masse- und Signal-Ader nebeneinander und bereiten so kaum Probleme, auch ein Grund für die geänderte Pin-Belegung)
Adapterkabel (Centronics auf Half-Pitch) - B-C-Kabel |
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Auf keinen Fall darf (bzw. kann) man ein altes nicht-IEEE-1284-Kabel mit diesem Adapter benutzen, auch wenn das ab und an von einigen "Fachleuten" behauptet wird!
Vor ein paar Jahren wurde der CENTRONICS-Standard gründlich überarbeitet und in eine IEEE-Norm gegossen. Leider ist diese Norm nicht 100%-abwärts-kompatibel mit der alten CENTRONICS-Norm (siehe weiter unten).
Dabei ist die Signalumbenennung noch das Harmloseste:
Signalbezeichnung alt und neu (Pin-Nummern für Stecker Typ B) | |||||
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Signal- Pin | alte Bezeichnung | IEEE-1284 Bezeichnung | Masse- Pin | alte Bezeichnung | IEEE-1284 Bezeichnung |
1 | /Strobe (/STR) | nStrobe | 19 | GND | nStrobe ground return |
2 | Data0 (D0) | Data Bit 0 | 20 | GND | Data Bit 0 ground return |
3 | Data1 (D1) | Data Bit 1 | 21 | GND | Data Bit 1 ground return |
4 | Data 2 (D2) | Data Bit 2 | 22 | GND | Data Bit 2 ground return |
5 | Data 3 (D3) | Data Bit 3 | 23 | GND | Data Bit 3 ground return |
6 | Data 4 (D4) | Data Bit 4 | 24 | GND | Data Bit 4 ground return |
7 | Data 5 (D5) | Data Bit 5 | 25 | GND | Data Bit 5 ground return |
8 | Data 6 (D6) | Data Bit 6 | 26 | GND | Data Bit 6 ground return |
9 | Data 7 (D7) | Data Bit 7 | 27 | GND | Data Bit 7 ground return |
10 | /Acknowledge (/ACK) | nAck | 28 | GND | nAck ground return |
11 | Busy (BSY) | Busy | 29 | GND | Busy ground return |
12 | PaperEnd (PE) | PE | 28 | GND | PE ground return |
13 | Online (ONL) | Select | 28 | GND | Select ground return |
14 | /Auto-Line-Feed (/ALF) | nAutoFd | 30 | GND | nAutoFd ground return |
31 | /Initialisation (/INI) | nInit | 30 | GND | nInit ground return |
32 | /Fault (/FLT) | nFault | 29 | GND | nFault ground return |
36 | /Select (/SEL) | nSelectIn | 30 | GND | nSelectIn ground return |
-- | --- | Host Logic High | 18 | --- | Peripheral Logic High |
Anmerkung: Bei der Signalbezeichnung wurde also meist nur der "Negations-Schrägstrich" durch ein kleines "n" vor dem Signalnamen ersetzt. |
Signale der IEEE-1284-Schnittstelle für die unterschiedlichen Modies (Signalrichtung => PC zum Drucker/Peripheriegerät) an den 25poligen bzw. den 36poligen Steckern:
Beschaltung von Druckerkabeln (nur Signaladern) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Unterschiedliche Beschaltung der Masseadern von Druckerkabeln | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Bei IEEE-1284-Kabeln ist es zwingend vorgeschrieben, daß die Masseadern mit den entsprechenden Signaladern verdrillt sind.
SPP ist der ursprüngliche CENTRONICS-Standard, bei dem die Daten nur unidirektional vom PC zum Drucker geschickt werden können.
Nibble ist der Mode, der z.B. von LapLink und ähnlichen Programmen benutzt wird. Hier können die Daten halbyteweise übertragen werden. In der IEEE-1284-Norm sind die Signalbezeichnungen gleichlautend mit denen des Byte-Modus. Da die aber eher zu Verwirrungen führen können, habe ich sie auf die gebräuchlichere Form gebracht.
Byte ist ein Modus, der in ähnlicher Form schon vor IEEE-1284 gebräuchlich war (vor allem bei Notebooks, wo der Printer-Port häufig auch als Disketten-Port betrieben wurde). Hier können die Daten bidirektional übertragen werden.
EPP (Enhanced Printer Port) ist ein neuer Modus für moderne Drucker. Hier werden sowohl Druck- und Steuerdaten in Richtung Drucker geschickt, als auch Steuer- und Statussignale in Richtung PC. Das Besondere an diesem Modus ist, das ein sogenannter Burst-Betrieb möglich ist, um die Datenübertragungsrate zu erhöhen.
ECP (Enhanced Capabilities Port) ist der Modus, der es ermöglicht über die parallele Schnittstelle sowohl Daten, als auch Adressen zu übertragen. Dadurch kann bei entsprechender Hardwareausstattung ein DMA-Betrieb angestoßen werden, bei dem die CPU stark entlastet werden kann.
Achtung!
Um im Byte- bzw. EPP-Modus einen Reset/Init ausführen zu lassen müssen "XFlag" und "1284Active" gleichzeitig aktiviert werden, da es hier keine separate Resetleitung gibt!
Leider treten durch die geänderten Signalbelegungen (bzw. Steuersignale) auch Inkompatibilitäten auf:
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